Melanie Schmidt
Mein erster Hund war ein Rauhaardackel-Jagdterrier-Mix namens Lumpi, den ich bekam als ich 6 Jahre alt war.
Schon damals war ich von Hunden dermaßen begeistert, dass ich bald anfing neben unserem Lumpi auch alle möglichen anderen Hunde in unserer Nachbarschaft zu erziehen (ich habe es zumindest versucht ;o) ) und ihnen alle möglichen Tricks beizubringen.
Später, im Alter von 23 Jahren, war mein Wunschhund eigentlich ein Bernhardiner, aber als wir in einem Tierheim vor einem kleinen Bündel namens Piroschka standen, war’s um mich geschehen. Fortan hieß Piroschka Sammy und war kein Bernhardiner, sondern ein Chart Polski-Münsterländer-Mix.
Sammy kam aus einem Tierheim in Ungarn und ihre bisherigen Erfahrungen mit Menschen (insbesondere Männern) beschränkten sich nur auf Schläge. Zum Glück war sie damals noch sehr jung, weshalb ich ihr die Angst vor (fremden) Menschen relativ schnell nehmen konnte.
Immer wieder wurde mir erzählt, dass man einen Windhund niemals freilaufen lassen kann. Damit wollte ich mich aber nicht abfinden. Denn meiner Meinung nach kann ein Hund nur dann ein einigermaßen artgerechtes Leben führen, wenn er frei über Wiesen und durch Wälder toben darf. Deshalb fing ich an mich intensiver mit dem Thema Hundeerziehung auseinander zu setzen. Damals gab es allerdings noch nicht so zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten wie heute. Es blieb zunächst nur übersichtliche Literatur. Die ich allerdings verschlang wie einen spannenden Krimi.
Nach und nach lernte ich immer besser mit Sammy umzugehen. Und sie und ich erreichten unser Ziel: Sie konnte immer freilaufen, gehorchte zu 99% aufs Wort und ließ sich sogar vom Jagen abrufen.
Leider ist sie inzwischen im Hundehimmel. Aber bis dahin, sie wurde 13 Jahre alt, war sie ein Traum von einem Hund den man wirklich als souverän bezeichnen kann. Sie war immer freundlich zu anderen Hunden und Menschen. Auch an der Erziehung meines kleinen Rusty war sie maßgeblich beteiligt.
Rusty ist ein altdeutscher Schwarzer/süddeutsche Gelbbacke (altdeutscher Hütehund), den ich im Alter von 5 Monaten aus einer Familie holte, die ihm nicht gerade das soziale Umfeld bot welches er brauchte. Sie hatten vor ihn zu einem Wach- und Schutzhund zu erziehen – was bei einem Hüte- sowie auch bei einem Hirtenhund durchaus fatale Folgen (z. Bsp. Extreme Aggression) haben kann. Auch Gassi gehen durfte er vornehmlich nur nachts, wodurch ihm der Kontakt zu anderen Hunden und Menschen natürlich fehlte. Von Sozialisierung keine Spur.
Ich wurde zu Rusty’s drittem Frauchen. Aufgrund der Misshandlung durch Schläge und Tritte, die er und seine Mutter beim ersten Besitzer erfuhren, der fehlenden Prägung im Welpenalter und seines Missstands an Sozialkontakten innerhalb seiner vorherigen Familie war Rusty sehr unsicher gegenüber fremden Menschen. Er hatte teilweise panische Angst vor unterschiedlichsten Gegenständen wie z. Bsp. Hydranten, Schranken, Laternenmasten usw.
Mittlerweile ist er ein selbstbewusster Hund geworden, der allen Streitigkeiten mit anderen Hunden souverän aus dem Weg geht und fremden Menschen, trotz seiner Rasse, immer freundlich gegenübertritt. Einen treueren und besseren Begleiter als ihn kann ich mir nicht vorstellen!
In der Zwischenzeit begann ich weiterhin interessiert Bücher über Hundeerziehung und Hundepsychologie zu lesen. Ich besuchte diverse Kurse und Seminare (u.a. bei Führmann & Franzke, Dr. Udo Gansloßer, Anton Fichtlmeier, Michael Grewe (Canis-Kynos), Perdita Lübbe-Scheuermann (Hundeakademie Darmstadt), absolvierte ein Praktikum bei Angelika Lanzerath (Hundefarm Eifel) und studierte Tierpsychologie beim Institut Kappel.
Mittlerweile zogen noch Johnny, ein Collie-weißer Schäfermix, Veit, ein altdeutscher Hütehund und unsere Prinzessin Bella, Katze bei uns ein.
Wenn Sie noch weitere Fragen zu meiner Person haben, sprechen Sie mich bitte einfach an.
Selbstverständlich bilde ich mich, wie auch mein Team uns auch heute immer noch weiter, da auch ein Hundetrainer nie auslernt.